Es ist wieder soweit. Der Frühling ist endlich da und die Bärlauchsaison hat begonnen. Bei einem Waldspaziergang kann man es sofort am leichten Knoblauchgeruch erkennen. Es sollte jetzt bei keiner Widkräuterwanderung im Körbchen fehlen.
Der Bärlauch (Allium ursinum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Allium und somit verwandt mit Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch. Die in Europa und Teilen Asiens vor allem in Wäldern verbreitete und häufige, im Frühjahr austreibende Pflanzenart ist ein geschätztes Wildkräutergewächs und wird vielfach gesammelt.
Gebräuchliche Namen sind auch: Bärenlauch, Knoblauchspinat, wilder Knoblauch, Waldknoblauch, Rinsenknoblauch, Hundsknoblauch, Hexenzwiebel, Zigeunerlauch, Ramsen oder Waldherre.
In Deutschland wächst der Bärlauch vor allem im Süden, doch auch im Norden ist er zu finden. Er wächst bevorzugt in Beckenlagen und Auenbereichen größerer Flüsse oder kleinerer Bäche. Er gedeiht von Meereshöhe bis in die Höhenlagen von 1900m und findet sich meist in großen Beständen in schattigen, feuchten und humusreichen Auwäldern und Laubwäldern, in Auen, Schluchten, unter Sträuchern oder an Bächen.
Der Bärlauch ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe von 20-50 Zentimetern erreicht. Der aufrechte, kompakte Stängel ist dreikantig bis fast rund und nur am Ansatz beblättert. Die grundständigen Laubblätter haben einen 5 bis 20 Millimeter langen Stil und verbreitern sich abrupt auf 2-5 cm Breite. Die Blattoberseite glänzt und ist dunkelgrüner als die matte Unterseite. Sein Geruch ist typisch lauchartig, vor allem wenn man ihn zwischen den Fingern reibt.
Das bedeutet auch, dass im Frühjahr Bärlauchzeit in der Küche herrscht. Geschmacklich ist er dem Knoblauch sehr ähnlich, schmeckt jedoch nicht ganz so intensiv und hinterläßt nach dem Verzehr keinen unangenehmen Geruch.
Am besten wird er frisch verarbeitet, dann schmeckt er fantastisch. Deshalb ist er beliebt für Salate, Suppen oder Kräutercremes und Kräuterbutter. Aber auch als Pesto oder in Pasta selbst kommt sein würziges, kräftiges Aroma gut zur Geltung.
Alle Teile des Bärlauchs enthalten zahlreiche Inhaltstoffe. Die wichtigsten sind schwefelhaltige ätherische Öle. Zdem enthält er scharfe Senfölglykoside und reichlich Vitamin C, sowie etliche Mineralstoffe wie Calcium, Magnesium und Eisen.
Mein persönliches Lieblingsrezept ist ein Bärlauch-Fächerbrot:
Zutaten:
- 500g Dinkelmehl (Type 1050)
- Salz
- 325ml Milch
- 20g Hefe (ca. 1/2 Würfel)
- 1TL Zucker
- 220g sehr weiche Butter
- 100g Bärlauch
- Mehl zum Arbeiten
Zubereitung:
1.
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Das Mehl und 1 geh. TL Salz in eine Rührschüssel geben und mischen. Die Milch lauwarm erhitzen und die Hefe hineinbröckeln, den Zucker hinzufügen und rühren, bis sich die Hefe aufgelöst hat. Die Hefemilch und 2 EL Butter zur Mehlmischung geben und alles mit den Knethaken des Handrührgeräts zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig zugedeckt an einem warmen Ort ca. 45 Min. gehen lassen, bis sich sein Volumen verdoppelt hat.
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2.
Inzwischen den Bärlauch waschen und trocken schleudern. Die Blätter fein hacken und mit der restlichen Butter sowie etwas Salz gründlich mit einer Gabel verrühren.
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3.
Die Kastenform mit Pergament- oder Backpapier auslegen. Den Hefeteig durchkneten, auf der bemehlten Arbeitsfläche zu einem Rechteck von 50 x 40 cm ausrollen und die Bärlauchbutter gleichmäßig darauf verstreichen. Den Teig längs in fünf Streifen schneiden. Die Streifen jeweils ziehharmonikaartig zusammenfalten, senkrecht in die Form stellen und ca. 15 Min. gehen lassen. Den Backofen auf 190° vorheizen.
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4.
Das Brot im Ofen (unten) in 45-50 Min. hellbraun und knusprig backen, dabei, falls nötig, gegen Ende der Backzeit die Oberfläche mit zwei bis drei Lagen Küchenpapier abdecken, damit das Brot nicht zu sehr bräunt. Das Brot mit Hilfe des Papiers aus der Form heben und lauwarm oder kalt servieren.
Lasst es euch schmecken!
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